Samstag, 16. März 2013

Fördervereinsvorsitzender hat den Bogen überspannt

Wenn man in Verhandlungen geht, ist von vornherein klar, dass man nicht unbedingt alles erreicht, was man sich vorgenommen hat. Das ist z.B. bei Tarifverhandlungen so, bei Koalitionsverhandlungen oder auch auf dem Flohmarkt. Beide Seiten haben Maximalziele, aber auch Mindestforderungen, hinter die sie nicht zurückgehen wollen. Und im Idealfall einigt man sich irgendwo in der Mitte.
Die Sprecher des Freibad-Fördervereins haben offenbar ihre Maximalziele zu ihren Mindestforderungen gemacht. Denn obwohl im Planungsentwurf der GoeSF nahezu alle Forderungen des Vereins umgesetzt sind, lehnt dieser das Konzept rundherum ab. Sicher, es geht um den Sprungturm, und der ist für das Weender Freibad, wenn nicht gar für ganz Weende, quasi ein Wahrzeichen. Andererseits sind die Argumente der GoeSF bei genauer Betrachtung nachvollziehbar: Der Turm ist eine Kostenfalle und mithin ein Risiko für den dauerhaften Betrieb des Freibads. Das gesamte Konzept und den Bestand des Freibads nun am Turm scheitern zu lassen, ist nicht nur fahrlässig, sondern missachtet auch die Interessen derer, die durchaus auf einen Sprungturm verzichten können, wenn es denn weiterhin eine Schwimm- bzw. Bademöglichkeit in Weende gibt.
Mit den persönlichen Angriffen auf Mehmet Tugcu (Grüne) und Franc Pfahl (SPD) hat der Vereinsvorsitzende überdies den Bogen überspannt und eine rote Linie in der sachlichen Auseinandersetzung überschritten. Einigen (und hoffentlich nur wenigen) Vereinsmitgliedern scheint es mittlerweile nicht mehr um ein Freibad in Weende zu gehen, sondern um die Pflege ihres Egos. Man könnte dies als „Kinderkacke“ abtun, wie es jemand auf der Ortsratssitzung formuliert hat. Aber es birgt die Gefahr, dass wir am Ende mit leeren Händen und ohne Freibad dastehen. Denn die Entscheidung wird im Stadtrat gefällt. Und dort sind die Weender*innen in der Minderheit.


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